Berlin-Kreuzberg

Der Raum in der Ausstellung „Positionen 1960-2010“ ist voll besetzt, denn die GEDOK hat anlässlich ihres 50. Jubiläums zu einer hochkarätigen Podiumsdiskussion eingeladen. Unter der Leitung der Publizistin Kathy Kaaf diskutieren die Schirmherrin Gesine Schwan, die Grünenabgeordnete Alice Ströver, die Künstlerin Gisela Weimann, die Präsidentin der Bundes-GEDOK Ingrid Scheller, die Komponistin Susanne Stelzenbach, die Schriftstellerin Jutta Rosenkranz und die Kuratorin Brigitte Möckel. Frau fragte nach der Zukunft der GEDOK, dem bundesweit einzigen, renommierten Verband kreativer XXs aller Kunstsparten. Und damit stand gleich die Frage nach dem Status der Künstlerinnen, der Kunst, der Kultur und der kulturellen Bildung im Raum: Die Argumente von Gesine Schwan klangen pragmatisch. Es müsse eine bessere Verortung der Kunstschaffenden in gesellschaftlichen, politischen und sozialen Projekten geben. Unverzichtbar sind Gender-übergreifende Verbündete und eine internationale Vernetzung. Alice Ströver ermutigte, indem sie die Interdisziplinarität der Gedok herausstellte. Die nur 0,2 %, die der Verband aus dem Berliner Kulturetat erhält, verlangen nach „mehr“. Weiterhin nannte Ströver die Chance anonymisierter Wettbewerbe, bei denen eine XX-Benachteiligung von vornherein ausgeblendet ist. Gisela Weimann zeigte sich wie immer kämpferisch. Sie forderte das bedingungslose Grundeinkommen, einen Künstlerfonds und die Transaktionssteuer, die die Kreativen bei Wieder- und Boomverkäufen berücksichtigt. Die GEDOK, so Ingrid Scheller, dürfe keine Nischenpolitik betreiben. Sie muss hinaus und sich wie der Frauenfussball behaupten: „Wir müssen gross von uns denken“. Die anschließende rege Publikumsdiskussion brachte weitere Ideen: Ein Archiv für Künstlerinnen-Nachlässe, ein festes Berliner Domizil, Galeristinnen als Partnerinnen der GEDOK und die Öffnung für Architektinnen und Designerinnen. Nachdenkenswert auch der Vorschlag, einen Kreis der Freund/innen und Förderer/innen nach dem Modell der „Freunde der Nationalgalerie“ und ein „Lab“ für jüngere Künstlerinnen zu gründen.
Die GEDOK hat große Protenziale. Um sie richtig zu nutzen, müssen sich die Generationen zusammentun. Die langjährigen Mitglieder sind reich an professionellen Erfahrungen, die jüngeren sind optimistisch und voller Tatendrang. Die Synergie dessen könnte die GEDOK zu einer unverzichtbaren Instanz aller kreativen XXs machen …
Danke Henry. Dass du das als XY tust, schätzen wir um so mehr.
Kurzweiliger Blogbeitrag.Der Blog macht inhaltlich einen guten Eindruck. Ich werde auch die nächsten Beiträge verfolgen.
Danke, liebe Peperonata, das ging ja schnell. Die Podiumsdiskussion war hochkarätig besetzt und echt interessant. Ich hoffe, die GEDOK macht etwas draus!
Das hört sich ja wirklich nach einer spannenden Veranstaltung an. Ich hoffe, die Synergien werden genutzt und in Taten für alle kreativen XXs umgesetzt.
LA PEP.